Fissuren sind sehr feine, bis zu fünf Millimeter tiefe Grübchen und Rillen auf den Kauflächen der Backenzähne. Bei manchen Zähnen sind diese Spalten sehr flach und können gut mit der Zahnbürste gereinigt werden. Bei anderen Zähnen können die Grübchen und Rillen tief oder sehr spitz ausgeformt sein, so dass sie von den Borsten der Zahnbürste beim Zähneputzen nicht mehr erreicht werden. An diesen Stellen können sich zahnschädigende Bakterien ansiedeln, die Karies verursachen.
Eine moderne Methode zur Vorbeugung dieser Karies ist die Fissurenversiegelung, bei der die Schmutznischen verschlossen werden. Eine Versiegelung der Zähne wird empfohlen, wenn die Vertiefungen auf der Kaufläche besonders eng, tief und unregelmäßig sind. Mit der Versiegelung wird die Zahnoberfläche geebnet und die Zähne können leichter gereinigt werden.
Bei der Fissurenversiegelung wird ein (meist dünnflüssiger) Kunststoff (Komposit) aufgetragen, um die Vertiefungen an den Backenzähnen damit auszufüllen. Vor der Fissurenversiegelung werden die Kauflächen sehr gründlich mit feinen Bürsten gereinigt und von schädlichen Belägen befreit. Die Areale um die Fissuren werden mit einem speziellen Säuregel ein wenig aufgeraut, damit das Komposit besser daran haftet. Wird der Laser für die Oberflächenreinigung eingesetzt, dann kann auf das Säuregel verzichtet werden, da das Komposit auf der laserbehandelten Fläche optimal haftet. Daraufhin werden die Fissuren mit Komposit gefüllt und die neue Schicht durch Lichteinwirkung gehärtet.
Nach der Fissurenversiegelung kann eine Fluoridierung durchgeführt werden, um die Zähne vor Kariesangriffen zu wappnen. Die Behandlung ist schmerzfrei.
Bei Kindern ist die Versiegelung der Fissuren sehr sinnvoll, da bei ihnen die Zahnhygiene meist nicht optimal ist. In Deutschland werden die Kosten für eine Versiegelung bis zum 18. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.