Sie haben Zahnfleischbluten? Das Zahnfleisch bildet sich zurück? Eine Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates, kann lange Zeit unbemerkt bleiben, da die Anfänge schmerzlos sein können. Diese Entzündung hat jedoch schwerwiegende Konsequenzen: die Zahnlockerung oder sogar Zahnverlust durch die Zerstörung des Kieferknochens.
Sollte Parodontitis bei Ihnen diagnostiziert werden, bieten wir Ihnen ein ganzheitlich-systematisches Behandlungskonzept in unserer Praxis an, das auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Diese Behandlung ist nämlich nicht nur im Hinblick auf den Erhalt Ihrer Zähne wichtig, sondern auch im Hinblick auf Ihre allgemeine Gesundheit, da ein erwiesener Zusammenhang zwischen z. B. einer Parodontitis und einem (2fach) erhöhten Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko besteht. Es geht darum, die Gesunderhaltung des ganzen Organismus zu sichern und auch im Alter ein schönes Lächeln mit den eigenen Zähnen zu erhalten.
Die vier Hauptbestandteile einer Parodontaltherapie sind die Initialtherapie, die Antiinfektiöse Therapie, die Reevaluation und die UPT (unterstützende Parodontitistherapie):
Die Initialtherapie umfasst alle Maßnahmen zur Vorbehandlung / Vorbereitung auf die Parodontitisbehandlung: Es erfolgt die Anamneseerhebung, der extra- und intraorale Befund inkl. Mundschleimhautbefund und Fotostatus, die Erhebung von verschiedenen Indizes (GBI, PCR, PSI, API, SBI,CAL; Indexerläuterung s. unten), die Röntgenauswertung und schließlich die Planung Ihrer individuellen Therapie, nach Auswertung aller Vorbefunde.
Bei der Antiinfektiösen Therapie werden die Zahnfleischtaschen unter Betäubung mit feinen Handinstrumenten, mit sanft schwingendem Ultraschall und mit Spezialinstrumenten (z. B. Furkationsküretten) gereinigt und mit (CHX-)Spülungen von den Entzündungen befreit und die Ausheilung kann beginnen. Damit verschwindet auch der (eventuell vorhandene) unangenehme Mundgeruch und das Zahnfleisch blutet nicht mehr bei Berührung oder Zahnpflege.
In der Reevalutionsphase werden ein Zwischenbefund erstellt und der Therapieerfolg überprüft. Dazu gehören die erneute Erhebung des großen CAL-Status und die supragingivale (oberhalb des Zahnfleischsaume) und subgingivale (unterhalb des Zahnfleischsaume) Zahnreinigung.
Schließlich erfolgen während der UPT eine weitere Statuserhebung, einschließlich eines kleinen CAL-Status, und die subgingivale Zahnsteinentfernung (Debridement).
Die gesamte Therapie erfolgt computergestützt, so dass der Therapieerfolg detailliert dokumentiert wird und z. B. Veränderungen im Zahnfleisch auch grafisch dargestellt werden können.
Indexerläuterung:
GBI: Gingival-Bleeding-Index
PCR: Plaque-Control-Record
PSI: Parodontal-Screening-Index
API: Approximal-Plaque-Index
SBI: Sulkus-Bleeding-Index
CAL: Cleanical-Attachment-Status